Erschienen im März 2024 im Tagesspiegel.
Was steht ins Haus?
Das Haus für unsere Familie haben wir mit Keller und aufwändiger Kellerabdichtung gebaut, dennoch lief uns -wohl durch die starken Regenfälle – Wasser ins Haus. Wir vermuten, es kam durch den Lichtschacht – wir waren im Urlaub. Im Garten ist alles nass, es steht das Wasser und läuft fast nicht ab. Das Grundwasser steht bei uns tief – es drückt also nicht von unten. Unter den Lichtschächten wurden Kiespackungen eingebaut, so dass sie nach unten entwässern. Wie kann das Wasser durch den Lichtschacht kommen? In den letzten Jahren ist so etwas nicht passiert.
Was steht im Gesetz?
In Berlin- Brandenburg gibt es großflächig Mergel und lehmigen Untergrund, einen nur schwach wasserdurchlässigen Boden. Nach länger andauernden Regenfällen versickert nicht aller Niederschlag, der Boden nimmt Wasser nur langsam auf und wird alsbald gesättigt: Weiteres Wasser bleibt auf der Oberfläche stehen, es bilden sich großflächige Pfützen. Für den Rasen bedeutet dies eine übermäßige Moosbildung – klares Indiz für mangelhafte Versickerung. Dies führt zu zwei Problemen: Weiterer Niederschlag steht auf der Oberfläche und „sucht sich seinen Weg“ – entlang des geringen Gefälles oder als „Überlauf“ der Flächen. Das Wasser läuft gegen die Hauswand, eine Treppe hinunter und von oben in die Lichtschächte. Die Mengen sind beachtlich: 1 cm Wasser sind 10 l pro m². Da kommen bei 100 m² Fläche schnell Wassermengen zusammen, die nicht berücksichtigt werden. Weiterhin kann der wassergesättigte Untergrund Wasser nur an trockenere Böden abgeben, oder solche mit einer größeren Wasseraufnahmefähigkeit. Dies sind hier die Kiespackungen unter den Lichtschächten. Sie „entwässern“ den gesättigten Schwamm- Boden und leiten das Wasser von unten in die Lichtschächte. Dann ist der Weg in den Keller nicht mehr weit. Wird das Dach zusätzlich noch über Rigolen oder frei im Garten entwässert, verstärkt sich der gesamte Effekt. Denn die durch das Haus versiegelte Grundstücksfläche steht zur Versickerung nicht zur Verfügung.
Und wie stehen Sie dazu?
Ihre Vermutung, das Wasser sei durch die Lichtschächte eingedrungen, wird so falsch nicht sein. Für die Versickerungsproblematik wird es keine schnelle Lösung geben. Zu den beiden Problemkreisen folgende Hinweise: Die Lichtschächte (ebenso Außentreppen oder Zugänge) müssen deutlich über dem Geländeniveau liegen, sonst läuft der sich im Garten und auf den Wegen aufstauende Niederschlag ins Haus. Die Kiespolster unter den Lichtschächten helfen nicht, wenn sie im Wasser liegen. Die Lichtschächte müssen druckwasserdicht an die Kellerwände angeschlossen werden, die offene Entwässerung nach unten ist zu verschließen. Eine Abdeckung oben hilft, dass nicht zu viel Regen eintritt, der dann verdunsten muss. Eine geschlossene Entwässerungsverrohrung der Lichtschächte ist nachträglich nicht mehr herstellbar.
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